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Kindsmisshandlungen: Zunahme der Verdachtsfälle 2023

Die Kinderschutzgruppe und Opferberatungsstelle des Universitäts-Kinderspitals Zürich verzeichnete 2023 erneut eine Zunahme der gemeldeten Verdachtsfälle von Kindsmisshandlungen. Die Zahl stieg von 647 auf 679 an. Dies ist das fünfte Jahr in Folge mit einer Zunahme der Fälle.


Quelle: Kinderschutzgruppe und Opferberatungsstelle des Universitäts-Kinderspitals Zürich, 2024.

Mehr Fälle von Vernachlässigung, weniger körperliche Misshandlung

Nachdem im Jahr 2022 eine Zunahme der körperlichen Misshandlung registriert wurde, haben diese Fälle im 2023 wieder leicht abgenommen. Die Zahl der vernachlässigten Kinder ist 2023 erneut angestiegen und macht neu einen Viertel aller gemeldeten Verdachtsfälle aus. Als Vergleich: 2017 wurden nur 11% der gemeldeten Fälle als Vernachlässigung erfasst. Seither kam es jährlich zu einer Zunahme der Fallzahlen in dieser Kategorie. Die Zahl der psychischen Misshandlungen und des sexuellen Missbrauchs ist im letzten Jahr in etwa gleich geblieben.


Gründe, weshalb die Fallzahlen an Vernachlässigung über die letzten Jahre deutlich zugenommen haben, können eine erhöhte Sensibilität für diese Misshandlungsform sein, eine reale Zunahme der Fälle oder eine Kombination aus beidem. Wichtig ist, dass auch zukünftig auf die subtileren Anzeichen dieser Misshandlungsform geachtet wird – sei es bei der Kinderärztin, beim Kinderarzt, in der Schule oder in der Nachbarschaft.


Diesbezüglich verweist die Kinderschutzgruppe und Opferberatungsstelle des Universitäts-Kinderspitals Zürich auf das Recht auf gewaltfreie Erziehung, das künftig im Zivilgesetzbuch (ZGB) verankert wird. Alliance Enfance hat sich im parlamentarischen Prozess für diese Verankerung engagiert und auch an der Vernehmlassung zum Gesetzesentwurf Teil genommen (Stellungnahme von Alliance Enfance, 22.11.2023).


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