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Und es bewegt sich doch etwas – mehr und bessere Kinderbetreuung erhöht Erwerbstätigkeit von Frauen

Die NZZ am Sonntag zitierte kürzlich einen frustrierten Zürcher Professor: Es gebe keinen Hinweis darauf, dass sich mit staatlicher Förderung der Kinderbetreuung die Beschäftigung der Frauen ankurbeln liesse. Seine Basis: Eine Studie über unsere Nachbarinnen in Österreich. Aber: Kein Grund für Frustration - für die Schweiz gibt es ausreichend gute Evidenz, dass es eben doch funktioniert.


Studien belegen mehrheitlich positiven Zusammenhang zwischen erreichbarer und bezahlbarer Kinderbetreuung und Beschäftigungsgrad von Frauen (Zusammenstellung: Alliance Enfance)

Von den zahlreichen Studien (siehe Zusammenstellung unten zum Download) soll die Arbeit von BAK Economics aus dem Jahr 2020 erwähnt werden. BAK Economics belegt in der Studie, die von der Jacobs Foundation in Auftrag gegeben wurde, den volkswirtschaftlichen Nutzen eines qualitativen Ausbaus von Kindertagesstätten (Kitas) und Tagesfamilien sowie von begleitenden Förderprogrammen für benachteiligte Kinder in der Schweiz. Die Ergebnisse sprechen für sich: zielgerichtete Investitionen in Förderangebote für Kinder zwischen 0 und 4 Jahren lohnen sich für den Staat bereits nach gut zehn Jahren.


Die BAK-Ökonomen beschreiben volkswirtschaftlich positive Effekte, die zusätzliche Investitionen in den Ausbau von Angeboten im Frühbereich mit sich bringen:

  1. Eltern werden durch Angebote im Frühbereich von Betreuungsaufgaben entlastet und können dadurch ihre Erwerbstätigkeit erhöhen. Dies führt wiederum zu einer Steigerung der Produktivität und dem Wachstum der Volkswirtschaft.

  2. Eltern und insbesondere Mütter, die früher oder in grösserem Umfang erwerbstätig sein können, sammeln zusätzliche Berufserfahrung und gewinnen berufliche Kompetenzen. Dies erhöht nicht nur deren Einkommen und somit ihre Kaufkraft, sondern auch das Humankapital.

PS. Die BAK-Studie wurde damals übrigens auch in der NZZaS besprochen. Kronzeuge damals auf der gleichen Seite: Roger Federer, der festhielt: «Es muss in der Schweiz für alle ein qualitativ überzeugendes Angebot an Kindertagesstätten geben, das für alle finanzierbar ist.»


Weiterführende Informationen:


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