Der Bundesrat will eine nationale Statistik über die ausserfamiliäre Unterbringung von Kindern schaffen. Er hat das Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) beauftragt, zusammen mit dem Eidgenössischen Departement des Innern (EDI) und den betroffenen interkantonalen Konferenzen die nötigen Arbeiten an die Hand zu nehmen.
In der Schweiz ist wenig bekannt über die Anzahl und die Situation von ausserfamiliär untergebrachten Kindern und Jugendlichen; es gibt keine Statistiken dazu. Für die Weiterentwicklung von Angeboten für Kinder, Jugendliche und Familien in schwierigen Lebenslagen sind einheitliche statistische Daten jedoch notwendig.
Ein Berricht zeigt nun, dass die aktuelle Datenlage in den Kantonen für eine Zusammenführung auf nationaler Ebene zu heterogen ist und die Kantone eine Weiterentwicklung der Datenbank Casadata des Bundesamtes für Justiz (BJ) als zu aufwändig und zu kostspielig beurteilen.
Für die Schaffung einer nationalen Statistik hat der Bundesrat das EJPD deshalb beauftragt, zusammen mit dem EDI, der Konferenz der kantonalen Sozialdirektorinnen und Sozialdirektoren (SODK) und der Konferenz des Kindes- und Erwachsenenschutzes (KOKES) eine vertiefte Analyse der Datenlage in den Kantonen vorzunehmen sowie gestützt darauf Grundlagen und Vorgaben für die einheitliche Datenerfassung in den Kantonen zu definieren. Im Anschluss daran soll die Schaffung einer nationalen Statistik über ausserfamiliär untergebrachte Kinder in Angriff genommen werden (Quelle: Medienmitteilung des Bundesrates, 23.02.2022) .
NFP 76 Fürsorge und Zwang
Ausserfamiliäre Platzierungen von Kindern sind auch im Fokus des Nationalen Forschungsprogramms NFP 76 "Fürsorge und Zwang". Das NFP 76 befasst sich in historischer sowie gegenwarts- und zukunftsbezogener Perspektive mit rechtlichen und gesellschaftlichen Dimensionen von Fürsorge und Zwang in der Schweiz. Mehr über den Programmablauf und die Ergebnisse erfahren Sie auf der Website des NFP 76.
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