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OECD-Bericht – Bildung auf einen Blick 2023

Der Bericht «Bildung auf einen Blick – OECD-Indikatoren» ist der massgebliche Leitfaden zum Stand der Bildung weltweit. Die Publikation bietet Daten zu den Strukturen, der Finanzierung und der Leistungsfähigkeit der Bildungssysteme der einzelnen OECD-Länder sowie einer Reihe von Beitritts- und Partnerländern. Die Ausgabe 2023 legt den Schwerpunkt auf das Thema berufliche Ausbildung. Dieser Teil der Bildungssysteme der Länder bietet den Bildungsteilnehmenden eine wichtige Alternative zur akademisch ausgerichteten Ausbildung.


Foto: ww.freund-foto.de/ Adobe Stock

Die über 100 Abbildungen und Tabellen in der Veröffentlichung selbst - sowie die Links zu wesentlich mehr Daten in der OECD-Bildungsdatenbank - liefern zentrale Informationen zum Output der Bildungseinrichtungen. In den einzelnen Ländern werden Kennzahlen in Bezug auf Faktoren wie Bildungszugang, Bildungsbeteiligung und Bildungsverlauf, zu den in Bildung investierten Finanzressourcen sowie zu den Lehrkräften, dem Lernumfeld und der Organisation der Schulen beleuchtet und die Auswirkungen auf das Lernen analysiert. Diese aktuelle Ausgabe des jährlich publizierten Bildungsberichtes enthält ausserdem neu das Kapitel «Wie lässt sich das kontinuierliche Lernen ukrainischer Geflüchteter sicherstellen?». Hierin werden die Ergebnisse einer OECD-Erhebung von 2023 vorgestellt.


Folgende Kernaussagen werden im Bericht herausgearbeitet und durch zahlreiche Quellen empirisch überprüft:


  • Ab dem Alter von drei Jahren ist die Teilnahme an frühkindlicher Bildung, Betreuung und Erziehung (FBBE) in der überwiegenden Mehrheit der OECD-Länder die Norm: Die durchschnittliche Beteiligungsquote beträgt 74 %. In vier Ländern liegt die Beteiligungsquote jedoch weiterhin im einstelligen Bereich, was negative Auswirkungen auf die Gerechtigkeit haben kann.

  • Im Jahr 2022 hatten im Durchschnitt 14 % aller 25- bis 34-Jährigen in der OECD keinen Abschluss im Sekundarbereich II. Dieser Anteil ist zwar immer noch zu hoch, stellt jedoch eine erhebliche Verbesserung zu den 18 % im Jahr 2015 dar. Ein Abschluss im Sekundarbereich II gilt häufig als Mindestvoraussetzung für die erfolgreiche Teilnahme am Arbeitsmarkt.

  • Im Durchschnitt nehmen 44 % der Schüler:innen im Sekundarbereich II an berufsbildenden Bildungsgängen teil. In vielen Ländern sind kombinierte schulische und betriebliche Bildungsgänge weiterhin selten. Weniger als die Hälfte der Bildungsteilnehmenden in berufsbildenden Bildungsgängen nimmt an kombinierten schulischen und betrieblichen Ausbildungen teil.

  • Die Ausgaben pro Bildungsteilnehmer:innen variieren zwischen den Ländern erheblich: Die meisten OECD-Länder investieren 3 bis 4 % ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) in den Primar- und Sekundarbereich, in Israel und Kolumbien steigt dieser Anteil auf mindestens 5 %. Hingegen investieren 6 OECD-Länder weniger als 3 % des BIP in den Primar- und Sekundarbereich.

  • In vielen OECD-Ländern ist eine Laufbahn als Lehrkraft finanziell nicht attraktiv. Die tatsächlichen Gehälter von Lehrkräften im Sekundarbereich I liegen durchschnittlich 10 % unter denen von Beschäftigten mit einem Abschluss im Tertiärbereich, in einigen Ländern beträgt der Unterschied sogar mehr als 30 %.


Zentrale Ergebnisse zur Frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung (FBBE)

Die Analyse konzentriert sich außerdem auf den FBBE-Bereich für Kinder ab drei Jahren (ISCED 02), wo die Datenverfügbarkeit und -vergleichbarkeit am besten ist.


  • FBBE spielt für die Lernerfolge, die Entwicklung und das Wohlergehen sowie die Möglichkeit der Eltern, wieder zu arbeiten, eine entscheidende Rolle. Kinder, die in jungem Alter an hochwertigem, organisiertem Lernen teilnehmen, erzielen später mit höherer Wahrscheinlichkeit bessere Bildungserfolge. Das gilt insbesondere für Kinder mit sozioökonomisch benachteiligtem Hintergrund, da diese häufig weniger Gelegenheit haben, ihre Fähigkeiten im häuslichen Lernumfeld zu entfalten.

  • Im FBBE-Bereich für Kinder ab drei Jahren (ISCED 02) Betreut eine pädagogische Fachkraft durchschnittlich 14 Kinder, wobei es jedoch große Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern gibt.

  • Die Beschäftigten im Bereich FBBE sind überwiegend Frauen. In den OECD-Ländern mit verfügbaren Daten sind 96 % der Fachkräfte im FBBE-Bereich für Kinder ab 3 Jahren Frauen.

  • Die Ausgaben pro Kind stiegen zwischen 2015 und 2020 im Durchschnitt der OECD-Länder um jährlich 3 %. Nur in einer Handvoll Länder sanken die jährlichen Ausgaben pro Kind, darunter auch Irland, wo die Ausgaben pro Kind für die gesamte frühkindliche Bildung und Erziehung infolge der steigenden Kinderzahl um jährlich 4 % zurückgingen.

Weiterführende Informationen









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