Kinder in Nothilfe sind gefährdet – Neuer Evidence Brief des MMI
- buechel5
- 3. Juni
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Nach der umfassenden Studie über Kinder in der Nothilfe publiziert das Marie Meierhofer Institut für das Kind nun eine fünfseitige Kurzfassung. Auch die bringt es auf den Punkt: Kinder in der Nothilfe sind in ihrer Gesundheit, ihrer Entwicklung und ihrem Wohl stark gefährdet.

In der Schweiz leben rund 700 Kinder und Jugendliche in Nothilfestrukturen im Asylbereich - mehr als die Hälfte von ihnen bereits länger als ein Jahr, viele seit mehr als vier Jahren. Die Lebensumstände in der Nothilfe gefährden jedoch das Wohlergehen und die Entwicklung dieser Kinder und Jugendlichen. Das ist weder mit der Schweizer Bundesverfassung noch mit internationalen Übereinkommen vereinbar. Die 2024 publizierte Studie des Marie Meierhofer Instituts für das Kind (MMI) hatte dazu erstmals in der ganzen Schweiz Daten erhoben. Die wichtigsten Erkenntnisse haben die Autorinnen des MMI nun in einem fünfseitigen Evidence Brief zusammengefasst
Laut der Studie besteht aufgrund der negativen Auswirkungen auf die Kinder und Jugendlichen ein dringender Handlungsbedarf. Für einen verbesserten Schutz der Kinder in der Nothilfe braucht es zahlreiche und substantielle Änderungen: Reduzierung der Verweildauer, Verbesserung der Bedingungen in den Unterkünften, Sicherstellung des Zugangs zu Bildungsangeboten oder Ausbau der Gesundheitsversorgung.
Nothilfe erhalten in der Schweiz Asylsuchende nach einem rechtskräftigen negativen Asylentscheid sowie einem Wegweisungsentscheid. Ziel ist, die Menschen in der Nothilfe für eine kurze Zeitdauer minimal zu versorgen und gleichzeitig keinerlei Anreize zu schaffen, in der Schweiz zu bleiben. Dies gilt auch für asylsuchende Familien mit Kindern.
Weiterführende Informationen
· Download Evidence Brief (Mai 2025)
· Download Studie (Sept. 2024)