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Gendersensible Freispielimpulse für den Kindergarten zur digitalen Transformation

Die Digitalisierung und die damit verbundenen Transformationsprozesse sind Teil der kindlichen Lebenswelt. Das Projekt „Wir spielen die Zukunft“ geht der Frage nach, wie Kinder im Kindergarten bestmöglich auf eine sich schnell verändernde, unbekannte Zukunft vorbereitet werden können.

Minibarfilm (2020). Wir spielen die Zukunft. Kurzfilme im Auftrag der Pädagogischen Hochschule St.Gallen. Verfügbar unter: www.wirspielendiezukunft.ch

Ein Beitrag von Franziska Vogt und Lena Hollenstein, Pädagogische Hochschule St.Gallen


Das Projekt „Wir spielen die Zukunft“

Im Rahmen des Projekts geht es darum, dass Kinder ein Verständnis entwickeln, was die Digitalisierung und die digitale Transformation bedeuten, und welche Prozesse dabei eine Rolle spielen. Es wurden Freispielimpulse zu folgenden acht Themen der digitalen Transformation entwickelt und in fünfzehn Kindergärten in der Deutschschweiz erprobt:

  1. ICT-Center

  2. Roboter

  3. 3-D-Drucker

  4. Autonomes Fahren

  5. Internet der Dinge

  6. Polizei (Ortung)

  7. Online-Shop

  8. Lebensmittellabor


Fantasie- und Rollenspiel als Erfahrungsfeld zur digitalen Transformation

Das Freispiel erscheint besonders geeignet, um Kinder mit digitalen Transformationsprozessen vertraut zu machen. Kinder können diese im «So-tun-als-ob» ihrem Entwicklungsstand angemessen umsetzen, anpassen und erweitern.


Im Rahmen der explorativen Interventionsstudie stehen zwei Forschungsfragen im Zentrum:

  1. Auf welche Weise regen die Freispielimpulse die Kinder an, die Potentiale der digitalen Transformation zu erkunden und die für die digitale Transformation erforderlichen Kompetenzen zu erwerben?

  2. Wie lösen Kinder digitale Probleme, die im Spiel aufkommen?


Digitale Bildung im Fantasie- und Rollenspiel

Die Auswertung der Videosequenzen mittels multimodaler Interaktionsanalyse zeigt, dass die Kinder Themen der digitalen Transformation im Spiel erkunden. Kinder erleben sich als aktiv Handelnde und setzen sich im Fantasie- und Rollenspiel mit den Möglichkeiten der digitalen Transformation auseinander. Dabei ist die Spielbegleitung der Lehrperson besonders wichtig, um digitale Themen einzubringen sowie den Problemlöseprozess zu vertiefen. Der spielerische Zugang zu diesen komplexen Themen ist eine vielversprechende Form von digitaler Bildung im Kindergarten.


Referenzen

  • Hollenstein, L.; Thurnheer, S. & Vogt, F. (2022). Problem Solving and Digital Transformation: Acquiring Skills through Pretend Play in Kindergarten. Education Sciences, 12, 92. https://doi.org/10.3390/educsci12020092

  • Hollenstein, L. & Vogt, F. (2022) Kinder spielen im Kindergarten IT-Profis. Bildung Schweiz, 11/2022, 33

  • Hollenstein, L., Thurnheer, S. & Vogt, F. (2022). Digitale Bildung mit analogen Freispielmaterialien: Bei jungen Kindern im So-tun-als-ob eine aktive Auseinandersetzung zu Themen der Digitalisierung anregen. FORUM Mitgliedermagazin des BVF, 105(1), 29-33. https://doi.org/10.18747/phsg-coll3/id/1600

  • Vogt, F. & Hollenstein L. (2021). Exploring digital transformation through pretend play in kindergarten. British Journal of Educational Technology. https://doi.org/10.1111/bjet.13142

  • Hollenstein, L., Müller, K. & Vogt, F. (2021). Wir erproben den digitalen Alltag. Freispielangebote für die digitale Bildung im Kindergarten. 4bis8, 7, 38-39.


Link (open access)


Weiterführende Informationen

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