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Mehrsprachigkeit bei Kindern = Knopf im Kopf?

Kinder, die mit mehreren Sprachen aufwachsen, lernen keine der Sprachen vollständig und das wirkt sich negativ auf die schulische Leistung aus. Stimmt das? Der Faktencheck des Mercator-Instituts liefert wissenschaftliche Antworten dazu.


Zeichnugn Mädchen mit verschiedenen Sprechblasen um Kopf mit Länderflaggen
Foto: nicoletaionescu / Adobe Stock

Ob Kinder, die mit mehreren Sprachen aufwachsen davon profitieren oder nicht, löst in der Öffentlichkeit immer wieder emotionale Debatten aus. Der neu erschienene Faktencheck des Mercator-Instituts liefert wissenschaftliche Antworten.


Kritiker:innen bemängeln, dass mehrsprachig aufwachsende Kinder keine ihrer Sprachen gut beherrschen. Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek sagt, es sei wissenschaftlich nicht erwiesen, dass Kinder, die mit mehreren Sprachen gleichzeitig aufwachsen überfordert seien und sie deshalb die Sprachen nur halb lernten.

Mehrsprachigkeit als Vorteil

Wenn Kinder zwischen den Sprachen wechseln oder Wörter von einer Sprache in einer anderen nutzen, ist das kein sprachliches Defizit, sagt Becker-Mrotzek. Wenn man mehrere Sprachen spricht, ist man klar im Vorteil, weil die Person ihr Wissen für neue Sprachen nutzen kann.

Kinder, bei denen zu Hause mehrere Sprachen gesprochen werden, haben keinen Nachteil. Damit keine künstliche Kommunikation entsteht, sollten Eltern in der Sprache kommunizieren, in der sie sich wohl fühlen.

Mehrsprachigkeit in der Kita

Im Faktencheck gibt es auch Tipps, wie pädagogische Fachkräfte Mehrsprachigkeit bei Kindern unterstützen können. Zum Beispiel können in der Kita mehrsprachige Vorleseaktionen durchgeführt werden oder im Morgenkreis können Gegenstände in verschiedenen Sprachen benannt werden.

Weitere Informationen

«Faktencheck: Mehrsprachigkeit in Kita und Schule» (Mercator Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache, 2022)

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