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Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung + Forschung veröffentlicht Bildungsbericht 2023

Der vom Eidgenössischen Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung veröffentlichte Bildungsbericht 2023 präsentiert aktuelles Wissen aus Statistik, Forschung und Verwaltung über das Bildungssystem in der Schweiz über alle Bildungsstufen hinweg. Der Bericht gibt Aufschluss über eine Vielzahl relevanter Aspekte des Bildungssystems Schweiz, ist nach Bildungsstufen – von der obligatorischen Schule bis zur Weiterbildung ­– aufgebaut und orientiert sich entlang der Kriterien Effizienz, Effektivität und Chancengerechtigkeit (Equity).


Foto: jeshoots I Unsplash

Der Bericht zeigt zudem Faktoren auf, die einen direkten oder indirekten Einfluss auf das Bildungswesen haben. Dazu gehören neben demografischen und wirtschaftlichen Faktoren auch Faktoren, die das ausserschulische Verhalten und Erleben von Kindern und Jugendlichen beeinflussen (z.B. physische und psychische Gesundheit, Einfluss von häuslicher Gewalt oder Mediennutzung). Sie umreissen das Umfeld der Kinder und Jugendlichen sowie deren Bedürfnisse und Ansprüche, auf die sich das Bildungswesen einzustellen hat.


Auch betont der Bericht die Bedeutung der frühen Förderung für die Bildungschancen der Kinder. Frühe Förderung umfasst die Unterstützung ihres Lernprozesses von Geburt bis zum Eintritt in die Primarstufe – in den meisten Kantonen die Zeit zwischen der Geburt und dem vierten Lebensjahr eines Kindes. Neben allgemeinen Angeboten zur frühen Förderung von Kindern und ihren Familien (z.B. in Spielgruppen, Kindertagesstätten oder Tagesfamilien) gibt es auch die besondere frühe Förderung, die sich an Familien mit Kindern richtet, die zur Stärkung ihrer Ressourcen spezifischer Unterstützung bedürfen (z.B. Sprachförderung).


Familienergänzende Betreuungsangebote für Kinder sind eine wichtige Voraussetzung für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie zur Unterstützung der kindlichen Entwicklung. Zudem können sie einen wichtigen Beitrag zur Bildungsgerechtigkeit leisten. Ausschlaggebend dafür ist eine gute pädagogische Qualität der Angebote. Insbesondere Kinder aus bildungsferneren Familien können von der Inanspruchnahme eine familienergänzenden Kinderbetreuungsangebot profitieren. So zeigt beispielsweise eine Untersuchung über die Zunahme der Anzahl an Betreuungsplätzen, dass diese zwar für Schweizer Kinder im ersten Zyklus der Primarstufe keinen Effekt auf die Stabilität der Bildungslaufbahn aufweisen, für Kinder mit Migrationshintergrund jedoch konnte nachgewiesen werden, dass der Besuch einer Kindertagesstätte die Repetitionswahrscheinlichkeit eines Schuljahres um bis zu sieben Prozentpunkte verringert.


In der Schweiz gibt es immer noch einen sehr geringen Versorgungsgrad an Betreuungsplätzen, wobei dieser zwischen den Kantonen stark variiert. Der Ausbau der Zusammenarbeit zwischen der Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren und der Konferenz der kantonalen Sozialdirektorinnen und Sozialdirektoren wird angestrebt, um die familienergänzenden Kinderbetreuungsangebote zu verbessern.


Neben vorschulischer familienergänzender Betreuung steigt auch der Bedarf an schulergänzenden Betreuungsangeboten für Kinder im Schulalter. Die Kantone sind verpflichtet, ein bedarfsgerechtes Angebot an Tagesstrukturen während der obligatorischen Schulzeit bereitzustellen, einschließlich zusätzlicher Betreuungsmodule vor und nach der Schule oder an freien Nachmittagen. Dazu gehört auch betreute Verpflegung während der Mittagspause. Es gibt auch vermehrt Projekte für sogenannte gebundene Tagesstrukturen oder Tagesschulen mit obligatorischen Betreuungseinheiten, meistens im städtischen Umfeld.


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