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Unterstützung des mathematischen Lernens bei Als-ob-Spielen im Kindergarten

  • Autorenbild: Alliance Enfance
    Alliance Enfance
  • vor 6 Tagen
  • 2 Min. Lesezeit

Während des Als-ob-Spiels («pretend play») erforschen Kinder mathematisches Lernen. Um solche Lern- und Lehrgelegenheiten, die sich aus dem Spiel ergeben, zu nutzen, kann sich die Lehrperson entweder während des Spiels oder nach dem Spiel einschalten. In diesem reflexiven Austausch ist es die Rolle der Lehrperson, die Schüler:innen dabei anzuleiten, sich Gedanken zu den während des Spiels gemachten Entdeckungen zu machen.


Kinder malen zusammen mit Aquarellfarben
Foto: istock

Ein Beitrag von Linda Amrar und Anne Clerc-Georgy, Pädagogische Hochschule Lausanne, und Jean-Luc Dorier, Universität Genf

 

Die Kinder im Erforschen von mathematischen Werkzeugen während des Als-ob-Spiels zu unterstützen, stellt für Lehrpersonen eine Herausforderung dar. Hinzu kommt, dass sich bisher nur wenige Studien mit solchen Lern- und Lehrgelegenheiten beschäftigt haben. In unserer Fallstudie untersuchen wir die professionelle Begleitung durch eine Lehrerin, um das mathematische Lernen von fünfjährigen Kindern im Rahmen der gemeinsamen Reflexion nach einem Als-ob-Spiel zum Thema Spital zu unterstützen.


Erforschen mathematischer Werkzeuge fördern

Die Ergebnisse zeigen vier von der Lehrerin angewandte Praktiken auf, um mathematische Lehrmöglichkeiten zu nutzen, die während des Spiels entstanden sind. Die Lehrerin leitet eine Intersubjektivität auf zwei Ebenen an: Lehrperson-Schüler:innen sowie zwischen den Schüler:innen. Sie lädt die Kinder dazu ein, ihre Perspektiven zu teilen, um zu einem gemeinsamen Verständnis der stattgefundenen Spieltätigkeit zu gelangen. Die Lehrerin unterstützt auch die Weiterentwicklung der imaginären Situation während des Austauschs. Zudem macht sie die Schüler:innen im Gespräch über die imaginäre Situation auf potenzielle Herausforderungen aufmerksam und zeigt auf, wie diese mithilfe mathematischer Werkzeuge bewältigt werden könnten.


Und schliesslich hilft die Lehrperson den Kindern, einen Zusammenhang herzustellen zwischen der im Spiel entwickelten Symbolisierung und den Darstellungen in einem Hilfsmittel (hier der Plan eines Spitals).

 

Wertvolle Erkenntnisse für Aus- und Weiterbildung

Die Ergebnisse unserer Studie können in der Aus- und Weiterbildung (künftiger) Lehrpersonen, aber auch für weitere Forschung genutzt werden. So kann der professionelle Umgang mit Aktivitäten in Als-ob-Spielen weiter untersucht werden.

 

Referenzen

  • Amrar, L., & Clerc-Georgy, A. (2020). Le développement des compétences mathématiques précoces dans le jeu de faire-semblant: le rôle de compétences cognitives et socio-affectives spécifiques. A.N.A.E., 165, 194-201.

  • Amrar, L., & Clerc-Georgy, A. (2024). La perspective des enfants de 5 ans sur le jeu de faire semblant et l’apprentissage. Revue Éducation et Formation. e-321, 55-64.

  • Jordan, B., & Henderson, A. (1995). Interaction analysis: Foundations and practice. Journal of the Learning Sciences, 4(1), 39–103.

  • Siraj-Blatchford, I., Muttock, S., Sylva, K., Gilden, R., & Bell, D. (2002). Researching effective pedagogy in the early years. University of Oxford.


Link (open access)


Weiterführende Informationen

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