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Entwicklungsverläufe kindlicher Playfulness in der frühen Kindheit

  • Autorenbild: Alliance Enfance
    Alliance Enfance
  • 21. Mai
  • 3 Min. Lesezeit

Im Spiel erkunden Kinder ihre natürliche, soziale und kulturelle Welt und entwickeln zahlreiche Kompetenzen. Erstmals wurde nun untersucht, wie sich die Playfulness – die Art und Weise, wie sich Kinder auf das Spiel einlassen – im frühen Kindesalter entwickelt und wie sie gestärkt werden kann.


Kinder malen zusammen mit Aquarellfarben
Foto: Camila Franco | unsplash.com

Ein Beitrag von Corina Wustmann Seiler, Pädagogische Hochschule Zürich, Patricia Lannen, Marie Meierhofer Institut für das Kind (MMI), Isabelle Duss, Universität Zürich / Marie Meierhofer Institut für das Kind (MMI), Cornelia Rüdisüli, Pädagogische Hochschule Schaffhausen und Pädagogische Hochschule Zürich

 

Kindliche Playfulness zeigt sich, wenn Kinder mit einer Sache im Spiel vertieft beschäftigt sind, mit anderen Spielideen umsetzen, wenn sie kreativ, fantasievoll, ausgelassen, fröhlich und aktiv im Spiel agieren. Sie hat eine zentrale Relevanz für die Entwicklungs- und Gesundheitsförderung junger Kinder. In unserer Studie «Playfulness in der frühen Kindheit» haben wir untersucht, wie Kinder an neue Spiel- und Lernsituationen herangehen und wie ihre Entwicklung über das Spiel im Alltag angeregt und unterstützt werden kann.


Playfulness nimmt ab dem Schulalter ab

An der vom Schweizerischen Nationalfonds finanzierten Längsschnittstudie nahmen über 800 zwei- bis sechsjährige Kinder teil, die von ihren Eltern und Fachpersonen in Kindertageseinrichtungen (Kita) und Kindergärten über zwei Jahre in ihrem Spielverhalten eingeschätzt wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass die Playfulness in den ersten Lebensjahren (zwei bis vier Jahre) zu-, ab dem Primarschulalter (ab sechs Jahren) hingegen abnimmt. Der Rückgang kann mit dem stärker reglementierten schulischen Umfeld und den geringeren Freiräumen für das kindliche Spiel erklärt werden. Jungen und Mädchen unterscheiden sich nicht in ihrer Playfulness – weder in der Ausprägung noch in der Veränderung über die Zeit.

 

Positive Eltern-Kind-Interaktionen fördern Playfulness

Zu allen Erhebungszeitpunkten erweist sich die Beziehungsqualität zwischen Kind und Eltern als bedeutsam. Nähe und Präsenz seitens der Eltern, elterliche Verspieltheit als Vorbildfunktion sowie viel gemeinsame Spielzeit unterstützen die Playfulness junger Kinder – insbesondere auch von Kindern mit Entwicklungs-auffälligkeiten.


Playfulness als lebenslange Ressource

Freies Spielen sollte im Alltag von Kindern einen hohen Stellenwert einnehmen, da es Kreativität, Lernfreude und Flexibilität fördert. Playfulness stellt eine wichtige Ressource für lebenslanges Lernen dar: Sie ist die spielerische Herangehensweise in der Bewältigung von Herausforderungen.

 

Referenzen

  • Wustmann Seiler, C., Duss, I., Rüdisüli, C. & Lannen, P. (2024). Developmental trajectories of children’s playfulness in two- to six-year-olds. Frontiers in Developmental Psychology, 2:1426985. https://doi.org/10.3389/fdpys.2024.1426985

  • Duss, I., Rüdisüli, C., Wustmann Seiler, C. & Lannen, P. (2024). Development of playfulness in children with low executive functions: The role of parental playfulness and parental playtime with their child. Behavioral Sciences, 14(7), 542. https://doi.org/10.3390/bs14070542

  • Wustmann Seiler, C., Duss, I., Rüdisüli, C. & Lannen, P. (2024). Playfulness aus Kindersicht. Wie verändert sie sich in der Kindheit? Manuskript eingereicht zur Publikation.


Link (open access)


Weiterführende Informationen

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