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Schlussbericht zu den Dienstleistungen für Familien

Im Fokus der neusten Ausgabe von «Beiträge zur sozialen Sicherheit» stehen die Begleitungs- und Beratungsangebote für Familien sowie Elternbildungsangebote. Die vom Bundesamt für Sozialversicherungen in Auftrag gegebene Studie zielt auf eine systematische Einordnung und Dokumentation der existierenden Angebote wie auch die Beurteilung von Angebot und Nachfrage durch vermittelnde Akteur*innen. Die im Rahmen der Studie gewonnenen Erkenntnisse geben Aufschluss über Mängel und Lücken im bestehenden Angebot.


Zwei Kleinkinder
Foto: Lingchor / unsplash

Angebot und Verfügbarkeit

Die gewonnene Übersicht zeigt, dass für werdende Eltern und Familien mit Kindern im Vorschulalter eine grosse, themenübergreifende Angebotspalette besteht. Dies liegt unter anderem daran, dass junge Eltern vermehrt Beratungsbedarf haben und die grundlegende Bedeutung der ersten Lebensjahre für die spätere Entwicklung gesellschaftlich anerkannt wird. Überdies sind die bestehenden Angebote für Familien in der ersten Familienphase – Schwangerschaft bis etwa zum Kindergarteneintritt im Alter von 4 Jahren – sehr vielfältig. Grundsätzlich ist die Verfügbarkeit der Begleit-, Beratungs- und Elternbildungsangebote hoch. Obwohl in ländlichen Regionen vorwiegend klassische Angebote wie die Mütter- und Väterberatung bestehen und themenspezifische oder aufsuchende Angebote tendenziell weniger vorhanden sind, lassen sich Angebotslücken nur vereinzelt erkennen. Die Qualität der Angebote ist – da die wenigsten evaluiert werden – grundsätzlich schwierig zu beurteilen.


Herausforderungen bei Zugänglichkeit und Erreichbarkeit

Die Herausforderung zeigt sich demnach nicht bei der Verfügbarkeit, sondern vielmehr bei der Zugänglichkeit oder Erreichbarkeit der Zielgruppen. Insbesondere bildungsferne und/oder sozial benachteiligte Familien werden weniger gut erreicht, was umso ausgeprägter der Fall ist, je geringer die institutionelle Einbindung der Eltern ist. Die mangelhafte Zielgruppenerreichung hat verschiedene Ursachen wie die fehlende Bekanntheit bestehender Angebote bei der Zielgruppe, sprachliche Hürden und/oder Stigmatisierungsängste bei Inanspruchnahme der Angebote, fehlende alternative Beratungsformen oder unzureichende Abstimmung der Angebote auf die Bedürfnisse der Zielgruppen.


Lösungsansätze

Die in der Studie skizzierten Lösungsstrategien beinhalten – wie dies in einigen Kantonen bereits realisiert wird – die proaktive und zielgruppengerechte Information der Zielgruppe über wichtige Schlüsselpersonen wie Hebammen und Kinderärzt*innen, der Einsatz interkultureller Vermittler*innen und den Abbau von Zugangshürden, indem Angebote gebündelt an Treffpunkten für Familien wie Quartier-/Familienzentren bereitgestellt werden. Darüber hinaus sind die interinstitutionelle und interprofessionelle Vernetzung und Zusammenarbeit eine wesentliche Voraussetzung für eine nachhaltige Verbesserung der Erreichbarkeit sozial benachteiligter Familien.


Weitere Informationen:


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