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«Kinderbetreuungsmassnahmen» im internationalen Vergleich: Die Schweiz gehört zu den Schlusslichtern

Im Rahmen der neuen UNICEF-Studie wurden Daten zur Familienpolitik mit Fokus auf Unterstützungsangebote für Kinder und Familien in den Ländern der OECD und EU untersucht. Die Studie zeigt, dass die Schweiz in Bezug auf die Verfügbarkeit bezahlbarer, qualitativ hochwertiger Kinderbetreuung auf Platz 38 von 41 rangiert.


Foto: Sigmund / unsplash

Für den internationalen Vergleich verwendete das UNICEF-Forschungsinstitut Innocenti acht Indikatoren betreffend Regelung der Elternzeit sowie Zugang, Bezahlbarkeit und Qualität von familienergänzenden Betreuungsangeboten für Kinder im Vorschulalter. Die Studie zeigt, dass Staaten wie Luxemburg, Island, Schweden, Norwegen und Deutschland, die im internationalen Vergleich am besten abschneiden, in Erschwinglichkeit und Qualität der familienergänzenden Kinderbetreuung investieren sowie beiden Elternteile einen Anspruch auf längere, bezahlte Elternzeit gewähren. Dennoch haben auch die familienfreundlichsten Länder noch Verbesserungspotential wie die Empfehlungen für eine familienfreundlichere Politik zeigen (vgl. Studie).


Gemäss Innocenti ist die Qualität der familienergänzenden Kinderbetreuung in Island, Lettland, Neuseeland, Finnland und Dänemark am höchsten. Die hochwertige Kinderbetreuung in Finnland und Neuseeland resultiert aus einem niedrigen Betreuungsschlüssel und hoch qualifizierten Betreuungspersonen. Obwohl die meisten reichen Länder die familienergänzende Kinderbetreuung für benachteiligte Gruppen subventionieren, müssen der Studie zufolge in der Schweiz, Irland und Neuseeland Paare mit durchschnittlichem Einkommen für die Betreuung von zwei Kindern zwischen einem Drittel und der Hälfte eines Gehaltes aufwenden. Ferner zeigt sich, dass in Staaten mit kürzerem, bezahlten Mutterschaftsurlaub – aber längerem, bezahlten Vaterschaftsurlaub – tendenziell mehr Kinder unter drei Jahren familienergänzend betreut werden. Niedrige Betreuungsquoten wie auch kurze Elternurlaube finden sich demgegenüber in einigen der reichsten Ländern, wie bspw. der Schweiz.

Staaten, in denen die Zufriedenheit mit der familienergänzenden Kinderbetreuung hoch ist, haben tendenziell hohe Betreuungsquoten und nur wenige Eltern, die von den Betreuungskosten stark belastet sind.


Nach Innocenti verschärft die fehlende Verfügbarkeit erschwinglicher, qualitativ hochwertiger Angebote der familienergänzenden Kinderbetreuung, neben anderen Faktoren, bestehende sozioökonomische Ungleichheiten. So hat in einkommensschwachen Haushalten nur eines von drei Kindern unter drei Jahren Zugang zu frühkindlichen Bildungs- und Betreuungsangeboten, während dies in einkommensstarken Haushalten bei fast jedem zweiten Kind der Fall ist.


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